22-25/2014 - Elmshorn,

Großeinsatz nach Dachstuhlbrand im Hochhaus

FEU 7

Am 22.06.2014 wurde um 0:07 Uhr Alarm für die Einsatzgruppe Licht des OV Elmshorn ausgelöst.

In einem Hochhaus in Elmshorn war es um kurz vor 23 Uhr zu einem Dachstuhlbrand gekommen, der sich auf eine Fläche von ca 1000m² ausgeweitet hat. Da eine Große Menge Betroffener Personen vorlag, wurde der Einsatz des Behandlungsplatzes 50 vom DRK notwendig. Nach kurzer Rücksprache mit der örtlichen Einsatzleitung der Feuerwehr, um Art und Umfang des Feuers und den damit verbundenen Einsatzoptionen zu klären, wurde um 0:12 Uhr die Alarmierung auf Vollalarm für den OV Elmshorn erhöht. Als erstes Fahrzeug verließ der GKW2 mit NEA 100KVA um 0:20Uhr die Unterkunft um den Rettungsdienst bei dem Betrieb des BHP 50 zu unterstützen.

In der Unterkunft wurde zwischenzeitlich ein Stabsraum mit Ortsbeauftragten und weiteren Führungskräften eingerichtet, da bereits zum frühen Zeitpunkt klar war, dass ein umfangreicher Einsatz des THW nötig werden wird. Parallel wurde der GKW 1 in Gruppenstärke bereitgestellt, dieser wurde um 0:35 Uhr Richtung Einsatzstelle abgefordert um vor Ort unterstützen zu können. Im weiteren Verlauf wurden unsere beiden MTWs vom DRK angefordert, um die Bewohner, die aus dem betroffenen Gebäude in eine Notunterkunft verbracht werden mussten, zu transportieren.

Aufgrund des massiven Löscheinsatzes von bis zu 7000Litern/per Minute entstand ein enormer Wasserschaden am Gebäude, ca 80-100 Wohneinheiten wurden unbewohnbar. Im Keller stand das Wasser auf der gesamten Fläche ca 1,5m hoch. Aus diesem Grunde wurde gegen 02:45 der Einsatz der Fachgruppe W/P notwendig. Die beiden Fahrzeuge mit Ausrüstung der Fachgruppe wurden in den Einsatzbereich verlegt, um mit entsprechenden Großpumpen der Wassermassen Herr zu werden.

Nachdem die Pumpen in Betrieb genommen wurden, ergab sich ein neuer Aufgabenbereich: die Feuerwehr benötigte Unterstützung in Form von Atemschutzgeräteträgern beim Öffnen der Dachhaut um die Löscharbeiten effektiv voranzutreiben. Die bereits anwesenden Geräteträger wurden aus dem aktuellen Einsatzgeschehen herausgelöst, rüsteten sich aus und begaben sich zum AGT-Bereitstellungsraum der Feuerwehr. Um weitere Träger bereitstellen zu können, wurde gegen 01:15Uhr der OV Itzehoe über die Leitstelle West alarmiert.

Da die Einsatzdauer unter Atemschutz nicht abzusehen war, wurde seitens des Führungsstabes in der Unterkunft die Ablösung durch Nachbar-Ortsverbände abgeklärt. Nach telefonischer Absprache mit den zuständigen Führungskräften wurde um 3:58 Uhr Alarm für die Ortsverbände Barmstedt, Pinneberg und Norderstedt ausgelöst. Diese machten sich jeweils mit GKW 1 auf den Weg in den zwischenzeitlich eingerichteten Bereitstellungsraum nach Elmshorn zur THW-Unterkunft. Von dort wurden die Einheiten kurz nach Eintreffen vom THW-Einsatzleiter zum Einsatzort abgefordert um mit frischen Kräften zu unterstützen.

Um weitere Atemschutz-Reserven vorzuhalten entschied man sich um 4:30Uhr für die Alarmierung des OV Segeberg über die Leitstelle Holstein. Parallel wurde vor Ort eine Lagebesprechung über den weiteren Ablaufes des Einsatzes gehalten, bei dem bekannt wurde, dass die THW Kräfte auf längere Zeit als Unterstützung gebraucht werden. Es galt den durch das Feuer beschädigten Dachstuhl mit Rettungssägen und Motorsägen zu zerlegen um an die Glutnester zu gelangen und das Feuer endgültig zu löschen. Dabei wurden zum Teil gemischte Trupps aus Feuerwehr und THW-Kräften gebildet.

Mit fortschreitender Einsatzdauer mussten nach und nach die erschöpften Kräfte durchgetauscht werden, daher entschied man sich dazu Unterstützung aus Hamburg anzufordern. Über die Einsatzhotline des Landesverbandes wurde um 4:45Uhr der OV Hamburg Harburg und Hamburg Mitte mit zusätzlichen AGT alarmiert. Der OV Elmshorn unterstützte Parallel die Feuerwehr bei organisatorischen Aufgaben, wie dem Transport der Verpflegung, die vom örtlichen DRK zubereitet worden war. 

Nachdem das Feuer im Dachbereich nach vielen Stunden endlich gelöscht war, wurde auch die nachströmende Wassermenge im Keller weniger, so dass gegen 07:30Uhr mit dem Rückbau der Pumpenanlage im Kellergeschoss 

begonnen werden konnte. Gegen 8:30Uhr konnte die Lage seitens des THW heruntergefahren werden, daher entschied man sich in der Führungsstelle des OV Elmshorn, die unterstützenden Ortsverbände aus dem Einsatz zu entlassen.

Da das Gebäude vorerst nicht mehr bewohnbar sein wird, wurde das THW von der Polizei gebeten, beschädigte Wohnungstüren provisorisch zu sichern. Es wurden diverse Eingangstüren mit Holz gegen unbefugten Zutritt gesichert und teilweise neue Schließzylinder eingesetzt. Parallel hierzu wurde ein Teil der Bewohner von unseren Kräften in ihre Wohnung begleitet, um notwendige persönliche Dinge zu holen.

Nach Rückbau der bereitgestellten Einsatzmittel, rückten die Kräfte des  OV Elmshorn ein und konnte dann nach grober Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft und ca. 12 Stunden Einsatzdauer um 12:00 Uhr Einsatzende melden.

Unser Dank gilt den eingesetzten Ortsverbänden der Geschäftsstelle Itzehoe und Hamburg, die uns bei diesem Großeinsatz unterstützt haben! Die Zusammenarbeit war sehr gut und reibungslos

Auch an die Kameraden der Feuerwehr Elmshorn und ihrer Nachbarwehren ein großes Dankeschön für die tolle Zusammenarbeit und die professionelle Führung dieser großen Einsatzlage.

Eingesetzte Fahrzeuge OV Elmshorn:

ELW, MTW 1, MTW 2, GKW 1, GKW 2 mit NEA 110, WP LKW 1, WP LKW 2

Eingesetzte Kräfte OV Elmshorn: 1/2/24 =27

Eingesetzte Nachbar-Ortsverbände:

OV Itzehoe mit GKW 1, Stärke 1/1/5 = 7

OV Barmstedt mit GKW 1, Stärke 1/0/2 = 3

OV Pinneberg mit GKW 1 und 2,  Stärke 1/1/8 = 10

OV Norderstedt mit MTW 1,  Stärke 0/2/4 = 6

OV Bad Segeberg mit GKW 1,  Stärke 2/2/6 = 10

OV Hamburg Harburg und Mitte je mit GKW 1 und  10 Kameraden

Gesamt eingesetzte THW Kräfte 73 Kameraden mit 16 Fahrzeugen

Einsatzaufträge des OV Elmshorn im Überblick:

E22/14  Bereitstellung und Betrieb BHP 50

E23/14  Unterstützung FF Elmshorn bei Löscharbeiten unter Atemschutz

E24/14  Unterstützung DRK Elmshorn beim Transport der Verpflegung

E25/25  Eigentumssicherung im Auftrag der Polizei


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