Haseldorf,

Was macht die W/P an einem Dienstsamstag?

Am Sonnabend, den 27. Juni 2020, übte unsere Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen die Gewässerbelüftung und den Aufbau eines Pufferbeckens. Dafür ging es morgens mit dem MTW ZTr, dem MLW4, dem LKW Ladekran, der Börger-Pumpe (SwPu 5000) und dem NEA im Verband zum Alten Hafen in Haseldorf. Hier wurde dann in mehreren Trupps die Netzersatzanlage und die Börger-Pumpe bereit gemacht, das 10 Kubikmeter Wasser fassende Pufferbecken aufgebaut und vier Tauchpumpen Mast TP15-1 als Gewässerbelüfter auf eine Palette gebunden, um jene per Kran ins Wasser zu lassen.

Damit wurden an diesem Tag – bei bis zu 29 °C im nicht vorhandenen Schatten sogar sehr realitätsnah – Ausschnitte aus zwei verschiedenen Einsatzszenarien für einen möglicherweise sehr heißen und trockenen Sommer geübt:

1) Aufgrund langanhaltender Sonneneinwirkung und steigender Wassertemperaturen wird in stehenden Gewässern das Wachstum von Algen begünstigt. Das wiederum führt in der Folge zu einem Entzug eines größeren Teils des Sauerstoffs im Wasser, auf den das Ökosystem des Gewässers dringend angewiesen ist – das Gewässer „kippt um“ und wird lebensbedrohlich für Fische und andere im Wasser lebende Tiere. Ziel einer Gewässerbelüftung ist es, durch künstliches Einleiten von Luft (und damit Sauerstoff) in das Gewässer dessen Ökosystem wieder zu stabilisieren. Weit verbreitet ist dafür die Methode, Wasser aus dem Gewässer zu entnehmen, in der Luft zu zerstäuben, dadurch mit der Luft zu vermischen und anschließend auf das Gewässer niederregnen zu lassen. Dieses Verfahren hat jedoch den großen Nachteil, dass dadurch auch die unter Umständen giftigen Algen in der Luft verteilt und dann eingeatmet werden können. Daher erprobten wir mithilfe der Börger-Pumpe ein anderes Verfahren, bei dem keine solchen Aerosole entstehen, sondern die Luft in den Volumenstrom der Pumpe eingebracht wird. Dadurch kann man gleichzeitig auch eine Versorgung tiefer liegender Regionen des Gewässers mit dem nötigen Sauerstoff erreichen, als dies durch die Beregnungsmethode möglich wäre.

2) Eine weitere Gefahr an heißen Tagen und bei längeren Trockenperioden sind Waldbrände, wie sich nicht zuletzt in den letzten Jahren in Meppen oder Lübtheen sehr deutlich gezeigt hat. Eine Möglichkeit für das THW, die Feuerwehren bei Wald- und Moorbränden zu unterstützen, ist die Bereitstellung von Löschwasser. Hierfür verfügt unser Ortsverband über drei Pufferbecken der Größen 3, 5 und 10 Kubikmeter, die wir dann als „mobile Löschwasserteiche“ in der Nähe der Einsatzstelle aufbauen und auch aus weiter entfernt befindlichen Wasserquellen mithilfe unserer Pumpen stetig füllen können.


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