Elmshorn,

Elmshorner Hilfskräfte üben den Bahnunfall

Rund 300 Einsatzkräfte beüben den "Horrorunfall" am Elmshorner Bahnhof.

Die Entgleisung des Zugs ICE 884 "Wilhelm Conrad Röntgen" auf der Bahnstrecke Hannover-Hamburg ist bis heute der größte Unfall, den die Deutsche Bahn verzeichnete. Weltweit der schwerste eines Hochgeschwindigkeitszugs. Der Inter-City-Express sprang am 3. Juni 1998 auf Höhe des Streckenkilometers 61 in Eschede aus dem Gleisbett. Dabei kamen 101 Menschen ums Leben; 119 weitere wurden schwer verletzt. Vor Ort waren kurze Zeit später 1900 Helfer von Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk. Sie versuchten so schnell wie möglich, die noch Lebenden aus dem Wrack zu holen.

Um für so einen Ernstfall gerüstet zu sein, probte der Kreis Pinneberg am Sonnabend den 8. September, am Elmshorner Bahnhof den Ernstfall: Der Katastrophenschutz übte mit mehr als 300 Einsatzkräften von Freiwilliger Feuerwehr, Deutschem Roten Kreuz, Rettungsdienst, Bundespolizei und Technischem Hilfswerk wie es wäre, wenn sich ein ähnliches Unglück ereignet. "Rund 70 Freiwillige haben die Übung als Verletztendarsteller unterstützt. Ziel der Übung war es, eine Optimierung der Zusammenarbeit, von verschiedenen Einheiten des Katastrophenschutzes", teilt Kreissprecher Marc Trampe mit

Folgendes Szenario hatten die Einsatzkräfte zu bewältigen
Am 8. September 2012 stehen auf dem Gleis 117 auf dem alten Güterbahnhof Elmshorn zwei Waggon der Bahn, bestehend aus einem Flachwagen und einem geschlossenen Wagen. Der Flachwagen ist nicht beladen. Der geschlossene Wagen ist mit Chemikalien beladen. Durch einen Defekt in den Behältern tritt eine Flüssigkeit aus und verursacht eine Rauchentwicklung.
Die Gleisanlage wird von den Bürgern gerne als Abkürzung von der Klaus-Groth-Promenade zur Bockelpromenade benutzt. Parallel zu den Bahngleisen verläuft eine Zuwegung zu einer Handelsfirma.

Bürger die gerade den Bahnkörper überqueren wollen, bemerken die Rauchent-wicklung an dem Güterwaggon. Ein Bürger versucht in die Nähe des Waggons zu gelangen um seine Neugier zu befriedigen. Er bekommt Atemnot und versucht zu seinem Freund der am Flachwagen steht zurückzukommen. Auf der Zufahrtsstr. zur Handelsfirma kommt ein PKW-Kombi mit 4 Personen besetzt Richtung Klaus-Groth-Promenade gefahren. Der Freund des Verletzten will den Bus anhalten. Der Fahrer erschrickt sich und verliert die Kontrolle über sein Fahrzeug. Er kommt nach links von der Straße ab. Auf dem Schotter am Bahngleis schleudert er auf den Freund zu und erfasst ihn. Der Bus schleudert gegen den Flachwagen und bleibt schräg auf diesem liegen.
Durch den Rauch und den Lärm am alten Güterbahnhof werden weitere Passanten angelockt und überqueren die Gleise.

Durch einen technischen Defekt im Stellwerk Elmshorn wird die Regionalbahn Hamburg-Altona – Elmshorn- Neumünster beim Verlassen des Bahnhofes Elmshorn auf ein Abstellgleis am alten Güterbahnhof Elmshorn geleitet. Dabei erfasst der Zug 6 Personen, die sich auf dem Gleiskörper aufhalten.
Die Regionalbahn kommt trotz Vollbremsung erst am Prellbock des Gleises Nr.115 zum Stehen. In der RB sind zur Zeit des Unfalls ca. 50 Personen, plus Lokführer und Zugbegleiter.

Rund fünf Stunden nach dem schrecklichen Unfall ist alles vorbei. Marc Trampe vom Kreis Pinneberg ist zufrieden. "Das Zusammenspiel der Einheiten hat gut geklappt", sagt der Kreissprecher. "Nun wird die Übung in Ruhe analysiert, damit wir im Ernstfall gut vorbereitet sind." Vorbereitet auf einen Ernstfall, der hoffentlich nie eintreten wird.





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